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Brain Damage: ¡Ya No Más! (Review)
Artist: | Brain Damage |
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Album: | ¡Ya No Más! |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Reggae / Dub / Hip Hop / Latin |
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Label: | Jarring Effects / Broken Silence | |
Spieldauer: | 41:21 | |
Erschienen: | 01.02.2019 | |
Website: | [Link] |
Martin Nathan alias BRAIN DAMAGE wurde 2016 von seinem französischen Landsmann Frédéric Péguillan, dem Kurator des Télérama Dub, nach Kolumbien eingeladen, wo sich regelmäßig internationale Projekte aus der bunten Musikkultur der Südhalbkugel in der Stadt Tumba zusammenfinden, um dieses Festival zu feiern. Daraus erwuchs eine von der Wohltätigkeitsorganisation Gatos Negros unterstützte Kollaboration des europäischen Reggae-Fürkämpfers mit Macky Ruff & La Gaitana zur Förderung armer Jugendlichen in der Hauptstadt Bogotà, wobei einiges an Ideen auf Halde gelegt wurden.
Im vergangenen Jahr, dem „France-Colombia Year“ setzten die Beteiligten ihre Arbeit miteinander fort und zogen weitere Musiker zur Hilfe, um vollständige Songs aus den Versatzstücken zu machen. "¡Ya No Más!" wartet nun mit Gästen wie Javier Fonseca (Alerta Kamarada), Singer-Songwriterin Jimena Angel, Kontent Thug (Gotas de Rap) und den Cumbia Rockers Allstars auf, ist aber vor allem anders, als die Ausgangssituation vermuten lässt, keine bloße Verwertung beim ersten Mal nicht für würdig befundener musikalischer Ideen, sondern ein lauteres Werk, das für sich allein stehen kann.
Zunächst einmal macht Nathan seinem Beruf Studioproduzent alle Ehre, denn wenn "¡Ya No Más!" an der Oberfläche eines ist, dann beeindruckendes Klangdesign. Im Grunde handelt es sich um eine ungeheuer reizvolle Zusammenführung elektronischer Klangquellen mit einem "nativ" lateinamerikanischem Instrumentenpark, zu dem u.a. Marimbas, Tamboras, Harfe, Holzflöten und diverse Rhythmuswerkzeuge gehören auf einem wahrlich exotischen Fundament, wo kolumbianischer Hip Hop auf Dub und natürlich jamaikanische Roots-Muzak trifft.
Hinzu kommen Elemente des Cumbia-Tanzes, die den lebensfrohen Grundcharakter des Albums unterstreichen. Das schon früh in der Songliste platzierte Lamento 'Ciruela' widerspricht dieser Ausrichtung ebenso wenig wie das gedämpft melancholische 'Andar'. Relativ traditionell gehaltenen Reggae gibt es wiederum in Form von 'Afrika - Kaliente' und 'Dolores', wobei letzteres zusätzlich dezentes Calypso-Flair versprüht.
Auf "¡Ya No Más!" scheint also größtenteils die Sonne. Beispielhaft für die zutiefst entspannte Art des gesamten Unterfangens steht letztlich vor allem 'Mi Voz' kurz vor Schluss, und sollte es sich in erster Linie um ein Crossover-Experiment handeln, ist selbiges gelungen - Sound-technisch und auch in kompositorischer Hinsicht.
FAZIT: Mit "¡Ya No Más!" ("nicht mehr!") häutet sich der angesehene Reggae- und Dub-Botschafter Martin Nathan einmal mehr. Der Schwerpunkt liegt bei diesem Album auf einer harmonischen Verschmelzung von Elektronik und organischen, von alters her in Südamerika verwendeten Instrumenten im Kontext von Hip Hop und Latin in weitesten Sinn. Da die Songs an sich ebenfalls Hand und Fuß haben, machen der Produzent und seine Helfer alles richtig.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sin Violencia
- Ciruela
- Óyelo
- El Control
- Andar
- Luna Ilena
- Zumba Que Zumba
- ¡Ya No Más!
- Afrika - Kaliente
- Muy Fácil
- Dolores
- Lloran
- Mi Voz
- Terrible
- Talk The Talk (2017) - 11/15 Punkten
- ¡Ya No Más! (2019) - 11/15 Punkten
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keine Interviews